STB macht Vereine fit für die Zukunft

Mit seinem Konzept „Sportverein 2030“ berät der Schwäbische Turnerbund Sportvereine in verschiedensten Bereichen und macht sie fit für die Zukunft.

Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Sport in all unseren Gesellschaftsschichten in der Realität ist. Der Verzicht auf Vereinssport während der Lockdowns hat etwa dazu geführt, dass Vereine nach alternativen Sportmöglichkeiten suchen mussten. Notgedrungen wurden manche von ihnen kreativer, als ihnen lieb war: In dieser Zeit sprossen digitale Mitmachangebote wie Pilze aus dem Boden. Selbst viele Vereinsskeptiker neuester Technologien erkannten, dass Sportangebote übers Internet die einzige Möglichkeit waren, seine Mitglieder bei Laune und einigermaßen in Form zu halten.

Natürlich wird eine Pandemie jetzt nicht alle fünf Jahre die ganze Welt lahmlegen, doch hat sie mit einem Brennglas exemplarisch verdeutlicht: Viele Vereine hatten bis vor Corona keinen Plan b in der Tasche, keine entsprechende Infrastruktur, um auf plötzliche Entwicklungen zu reagieren. Warum nicht? Weil sie sich mit dieser Art von Themen nicht beschäftigten.

Corona ist dabei nur ein Beispiel für viele weitere Bereiche, die im Sportverein unzureichend diskutiert werden, jedoch ungeheures Entwicklungspotenzial bieten. Dieses muss aber aktiviert werden, damit der Verein davon profitieren kann. Dafür bedarf es wiederum motivierter Mitglieder, die Vereinsarbeit leben und zukunftssicher machen möchten, einer entsprechenden Infrastruktur und gemeinsamen Zielen.

Fit für die Zukunft

In einem Pilotprojekt hat der STB den Beratungsprozess zum Workbook Sportverein 2030 mit mehreren Vereinen getestet. Aus den Erkenntnissen in der Arbeit mit den Pilotvereinen ist die Vereinswerkstatt Sportverein 2030 entstanden.

Eine der Antreiberinnen bei diesem Projekt ist Michaela Böhme, STB-Präsidiumsmitglied gewesen. Sie betont die Wichtigkeit der Beratung: „Der demografische und gesellschaftliche Wandel ist eine der großen Herausforderungen auch für Turn- und Sportvereine. Je früher die Verantwortlichen die Themen Mitgliederbeteiligung, transparente Kommunikation und kooperative Führung in den Fokus setzen und handeln, desto erfolgreicher werden Vereine diesen Wandel gestalten können. Die Initiative ‚Sportverein 2030‘ mit Workbook und Vereinswerkstatt ist der erste Schritt in Richtung eines Veränderungsprozesses.

Das oberste Ziel dabei ist die „Hilfe zur Selbsthilfe“. Der Schwäbische Turnerbund kann und möchte nicht vorschreiben, was Vereine verändern sollen, aber er erarbeitet mit den Vereinen zielorientiert die Schwerpunkte der Lösungsansätze, strukturiert und priorisiert sie gemeinsam nach Bedeutung, Wirkung und Machbarkeit. Und er zeigt ihnen, wie diese Lösungsansätze effizient und erfolgreich weiterentwickelt und umgesetzt werden können. Erprobte Programme, Konzepte, Tipps und Handwerkszeug inklusive.

Was ist das Projekt Sportverein 2030 konkret?

Ein individueller Vereinsworkshop unter Leitung von erfahrenen Beratern und Moderatoren aus dem STB-Referententeam.

Die 4 notwendigen Voraussetzungen

Bevor ein solch Workshop zustandekommt, hat der STB im Vorfeld vier notwendige Voraussetzungen ausgemacht:

1. Konsens in den Gremien

Zunächst gilt es, das Veränderungsbewusstsein auf andere zu übertragen, einen Veränderungsbedarf im Vorstands-Gremium zu definieren und gemeinsam die Hauptprobleme zu benennen. Dieses „gemeinsame Bild“ des Vorstands sollte in die Untergremien (Abteilungen/Hauptausschuss) getragen und dort diskutiert werden. Dabei ist es wichtig, nicht nur Risikoszenarien zu präsentieren, sondern die Chancen aufzuzeigen, die durch einen strukturierten Veränderungsprozess für den Verein und die Abteilungen nutzbar gemacht werden können. Eine moderierte Vereinswerkstatt Sportverein 2030 ist dabei der Lösungsvorschlag.

2. Interne Vorplanungen

Im nächsten Schritt muss festgelegt werden, in welchem Zeitraum die Vereinswerkstatt Sportverein 2030 stattfinden soll. Dabei müssen Ferien und Spielbetriebstermine berücksichtigt werden. (Tipp: Ausreichend Zeit zur Vorplanung einräumen, um keinen unnötigen Stress zu erzeugen)

Üblicherweise ist vom internen Beschluss des Vorstands und des Vereinsrats (Hauptausschuss) eine Vereinswerkstatt durchzuführen bis zum tatsächlichen Workshop ein Zeitraum von mindestens drei Monaten realistisch.

Ebenfalls wichtig: Zu diesem Zeitpunkt bereits festlegen, wo der Workshop stattfinden soll. In einem externen Tagungsraum (Bsp. Sportschule, Bildungszentrum) oder in einem geeigneten Raum im Vereinsumfeld (Vereinsheim/Rathaus/ andere Organisation mit geeignetem Raum)?

3. Anfrage beim STB

Mit diesen Vorplanungen geht der Verein auf STB zu. Gerne per Mail mit Angabe, wann der Verein für ein persönliches Vorgespräch am besten telefonisch erreichbar ist. Der STB-Ansprechpartner wird alle notwendigen Rahmenbedingungen mit dem Verein abstimmen und einen Berater für die Vereinswerkstatt sowie bei Bedarf eine Sportschule/Bildungszentrum anfragen.

Sobald die Punkte wann, wo und wer final geklärt sind, bestätigt der STB den Termin und die Kosten für die Beratung und gegebenenfalls für Tagungsraum und -verpflegung in einem schriftlichen Angebot, das vom Vorstand bestätigt werden muss.

Im Anschluss daran erfolgt die Einladung mit Rückmeldefrist an die potenziellen Teilnehmer der Vereinswerkstatt durch den Vorstand.

4. Vorgespräch Vorstand/Berater

Nachdem der Verein das Angebot bestätigt hat, wird sich der STB-Berater mit dem Verein in Verbindung setzen, um einen Termin für ein Vorgespräch mit dem Vorstand zu vereinbaren.

Dies kann – je nach Entfernung – beim Verein vor Ort oder digital stattfinden. Das Ziel des Vorgesprächs ist neben dem ersten Kennenlernen die detaillierte Abklärung der Rahmenbedingungen und die Erläuterung des Beratungsprozesses sowie die Zielsetzung des Workshops. Außerdem wird ein Projektleiter aus dem Verein als Ansprechpartner für den Berater festgelegt. Der Projektleiter erhält spätestens vier Wochen vor dem Workshop eine Agenda, das Video-Tutorial und vorbereitende Arbeitsunterlagen zur Weiterleitung an die Teilnehmer. Der Kontakt zu den Teilnehmern der Vereinswerkstatt erfolgt immer über den vom Verein benannten Projektleiter.

Los geht’s!

Vier Wochen nachdem die Teilnehmer die Agenda, das Video-Tutorial und den Fragebogen (online) zur Vorbereitung erhalten haben, geht es in den Workshop. Dieses eintägige Format erleichtert die Gewinnung von Teilnehmern. Ein zweitägiger Workshop ist auf Anfrage ebenfalls möglich, gibt mehr Zeit für die grundsätzliche Diskussion und fördert das „WIR-Gefühl“ sowie den Teamspirit.

Noch im Workshop wird in den Projektteams ein Projektleitblatt mit allen Ergebnissen aus den gesamten Arbeitsphasen erstellt, Wirkungsziele dazu definiert und die ersten Ideen und Lösungsansätze gesammelt. Mit dieser Grundlage arbeiten die Projektteams im Verein weiter.

► Wichtiger Erfolgsfaktor

Ausgewogene Zusammensetzung der Teilnehmer des Workshops

  • Alle Vorstandsmitglieder
  • Abteilungsleiter oder Stellvertreter
  • Übungsleiter
  • Mitglieder
  • Jung und Alt
  • Männer und Frauen
  • Externe Partner* (z. B. aus kommunalen und sonstigen Kooperationen)
  • Förderer*

*nicht zwingend notwendig

Das ist im Preis des Tagesworkshops enthalten:

  • Unterstützung bei der Organisation
  • Vorgespräch mit dem/der Berater/in – circa 2 Stunden
  • Vorbereitende Arbeitsunterlagen: Video-Tutorial und Fragebogen (online)
  • Durchführung des Workshops – 9 Stunden
  • Vor- und Nachbereitung/Dokumentation – circa 5 Stunden
  • 5 Workbooks im Wert von 175 Euro
  • Arbeitsmaterialien

Je nach Bedarf zzgl. Kosten für Tagungsraum und -verpflegung

 

Ihr interessiert euch für eine Vereinswerkstatt?

Die Kontaktdaten findet ihr hier:

www.verein2030.de oder per Mail an STB-Mitarbeiter Dirk Feierbach (beratung@stb.de)

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